Bei Personen gedachter Präsentismus Im Gemeinwissen werden einige bestimmte Fiktionen oft und dennoch implizit genutzt. Wann dies im Zusammenhang mit Zeit und Raum oder mit anderem geschieht, bleibt unerwähnt. Hier wird versucht, einige dieser Fiktionen hervorzuholen, sie explizit zu nutzen, und sie zudem zu kombinieren. Wenn das Wort „Fiktion“ geschrieben steht, soll immer „Vaihingerfiktion“ gedacht werden. Vaihinger definierte eine Fiktion im Gegensatz zu einer Annahme: Eine Fiktion sollte nur eine Zeitlang gedacht werden, sie bedarf keines Wahrheitsbeweises, sie kann demnach sogar fehlerhaft sein. Aus didaktischen Gründen wird vieles hier immer wieder wiederholt, zwecks Betonung des Unterschiedes der Denkweise zu den üblichen Denkweisen. Die Ergebnisse dieser Denkweise werden in weiteren Texten angewandt. Weil die Fiktion des Präsentismus ziemlich unbekannt ist, wird sie hier vorgelegt. Das was hier zu denken gegeben wird, ist in krassem Gegensatz zum üblichen Denken, das die Personen etwa so kommentieren würden: „Wir erkennen die Welt, den Raum und die Zeit, zudem mit Begriffen.“
Mit dem Höhlengleichnis dachte Platon, ein Wissen zu haben, das er den Höhlenbewohnern nicht zutraute. Die Höhle steht für eine Raumbeschränkung und zudem für eine Wissensbeschränkung. Eine Raumbeschränkung geschieht mit einer gedachten Beförderung einer Sache auf eine niedrigere Ebene. Die entsprechende Fiktion wird schon allein mit dem Nutzen von Wörtern wie „Wissen, Erkenntnis, Ordnung usw.“ implizit genutzt. Sie setzt sich fort mit den entsprechenden Theorien. Ebenso setzt sie sich beim Nutzen der Wörter wie „Begriff, Wahrnehmung usw.“ fort. https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis
Eltern
können versuchen, dass ihre Kinder so denken wie sie selbst, und
Lehrer versuchen sogar, das Wissen der Schüler zu erhöhen.
Götter geben vor, viel mehr als Menschen zu wissen und Menschen
tun dies gegenüber anderen Tieren. Professoren, Doktoren und
Schriftsteller sowie derzeit die Sophisten schielen einerseits
auf ihr Ansehen, ihre Finanzen und das Wissen, bestätigen so
ihren Rang, was von Sokrates und seinen Nachfolgern bis hin zu
Arthur Schopenhauer sehr kritisch gesehen wurde. Politiker,
Päpste und Personen mit anerkannt höherem Rang begeben sich auf
eine andere Ebene als diejenige des Wissens. Es wird sogar
überall gedacht, dass Wissende mehr haben als Unwissende, und
dass diejenigen, die viel erlebt haben, mehr haben als
diejenigen, die nicht so viel erlebt haben. Jeweils kann eine
Ranghöhe gedacht werden. Mit der Fiktion der Wissensbeschränkung
scheint der Raum nicht mit beschränkt zu sein, zusätzlich zur
trennenden Ebene, die dennoch räumlich gedacht
wird. Etienne Bonnot de Condillac begann damit, bei seiner Statue immer mehr Fähigkeiten zu bewirken, sie also nicht nur zu belehren. https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne_Bonnot_de_Condillac
Die übliche Definition des Präsentismus wird hier nicht als These, sondern als Fiktion angewandt, eingebettet in die Betrachter-Person-Fiktion.
Präsentismus: Ein Betrachter denkt, dass er auf einer Ebene ist, auf der er über alle Zeiten hinweg denken kann, was er der Person der Ebene unter ihm nicht zutraut. Mit dieser Fiktion braucht er kein „Anhänger“ des Präsentismus zu sein. Zur Beschränkung in Bezug auf den Raum, die Fähigkeiten, das Wissen und Erleben wird auch diejenige auf die Zeit angewandt. Mit jeder der Fiktionen nimmt sich der Betrachter einen Vorteil und den entsprechenden Rang. Die speziellen Fiktionen können auch zusammengefasst als eine allgemeine Fiktion gedacht werden. Ein Beispiel, mit dem gedacht werden kann, dass die genannte Fiktion auch manchmal üblich ist, gibt es in Bezug auf Erlebthaben, Wissen, Schreibfähigkeit: Ein Schriftsteller denkt implizit, er hätte etwas, das er anderen mitteilen kann. Implizit denkt er mehr erlebt zu haben, oder aber er gibt zu lesen, was er und andere erleben, wobei er vielleicht nur schriftlich darlegen kann, was andere nicht können. Ein Betrachter kann denken, dass die Personen mit Annahmen leben, die unsicher sind, zudem kann er denken, dass sie Fiktionen anwenden, ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Betrachter erkennt dies bei den Personen, bei sich selbst nicht. Oder aber er denkt so wie die Personen, er nimmt also ihre Denkweise an und trotzdem sagt er, dass die Personen mit den Annahmen irren, die sie ständig in ihrem Denken mit denken. Kritische Personen könnten versuchen, das Umgehen der Betrachter mit den Personen als paternalistisch beschreiben, oder noch schlimmer. Es geht jedoch hier um die Denkmöglichkeiten, und es gibt keinen Grund, sich ein Denken zu verbieten, das in krassem Widerspruch zum überall üblichen Denken mit den Worten „Wir Menschen“ oder „Wir als Gruppe“ steht, das die gleichen Fiktionen oft „nur“ implizit benutzt.
Sokrates und andere dachten, dass die Sophisten kein Interesse an der Wahrheit hatten, und deswegen unwahre Wörter, Sätze, Texte verbreiten konnten. Demnach hatten die Sophisten keinen Mangel, sondern sie hatten etwas zu viel. Dieser Aspekt wird erweitert von einer Person, die wahre Sache kennt, die unwahre jedoch vorträgt. Der Aspekt geht weiter über Sigmund Freud bis hin zur kognitiven Dissonanz. Auch Atheisten werfen den Glaubisten (Ist das Wort erlaubt, die Gegenüberstellung korrekt?) vor, etwas zu viel zu denken, und zwar etwas Unnützes. Unnützes scheint ihnen nur ein Ballast zu sein. Lüge scheint nur etwas Verwerfliches zu sein. Präsentismus - Eternalismus, Beschränkung in der Zeit Hier wird die Fiktion Zeit vom Betrachter explizit gedacht und eingebracht. Er erkennt die zwei Extreme Präsentismus und Eternalismus und gibt vor, er könne über diese korrekt und allgemein denken. Mal verwirft er das eine, mal das andere. So wie der Esel des Buridan kann er sich nicht entscheiden. Wenn es aber um die Betrachtung von Personen geht, kann er den Präsentismus so denken, als würden die Personen die Sachen nur in ihrer Gegenwart erleben. Für ihn ist eine Person nur vor den Sachen, die ihr vorliegen, sie denkt oder lebt nur in der kurzen Zeit, in der sie diese vorliegen hat. Der Betrachter nimmt demnach den Präsentismus in der Welt der Personen an. Wie beim Bedenken eines laufenden Motors nimmt er zwar an, dass jeweils aktuell etwas in jener Welt der Personen und in ihnen geschieht, die Person jedoch nicht zusätzlich ihre Vergangenheit erleben kann. Wenn sie das vorgibt, dann wirkt das was in ihrer Vergangenheit in sie hineingekommen, und es bewirkt ihr Denken, Sprechen und Tun. Anders gesagt: Der Betrachter denkt ganz allgemein, dass die Person nichts von der Vergangenheit weiß, sondern dass die Vergangenheit sie mitsamt dem Lernen und Erleben so geändert hat, so dass sie aus dem in ihr Aufgezeichneten oder den hinterlassenen Spuren heraus denkt und handelt. So sind es die Änderungen, die die Vergangenheit bei ihnen bewirkt hat, die kausal von innen auf alles wirken, was die Person denkt und tut. Selbstverständlich nicht monokausal. Der Betrachter denkt den Präsentismus bei den Personen, bei sich jedoch nicht. Er sagt: Die Personen haben keine Ahnung von der Vergangenheit, das was in der Vergangenheit bei ihnen gewirkt hat, wirkt nach, und aus diesem Präsenten entstehen etwa die Sätze, die sie sagen, oder das was sie tun. Sie meinen, dass sie die Vergangenheit vor sich haben, es sind jedoch nur die Spuren, die in der Vergangenheit hergestellt wurden, die kausal alles mitbewirken, was sie sagen und tun. Zusätzlich haben sie für ihn auch, wie oben geschrieben, kein Wissen von der Welt wie er. Für den Betrachter ist das Wissen, das sie haben, fiktiv, für sich selbst geht er jedoch davon aus, dass er im Genuss des Wissens oder gar der Wahrheit ist. Für ihn können die Personen nur Erlebtes wiederholen, und ihr Gelerntes ist nur eine Sonderform des in ihnen festgeschriebenen Erlebten. Der Betrachter selbst ist kein Präsentist, er denkt jedoch, dass die Personen keine Vergangenheit in sich tragen, und dass sie nur meinen, sie wüssten etwas von der Vergangenheit. Wenn er auch Präsentist wäre, hätte er dasselbe Problem wie die Personen. Schon deswegen kann „der Präsentismus“ nur als Vaihingerfiktion fungieren, die vom Betrachter in Bezug auf Personen praktiziert wird. Es gibt demnach eine situationsbezogene Vaihingerfiktion, den Solipsismus, die mit der zeitbezogenen, dem Präsentismus kombiniert gedacht werden kann. Analog dazu kann der Skeptizismus gedacht werden. Der Fiktion des Betrachters steht die umgekehrte Fiktion der Personen gegenüber, in der Sprache des Betrachters: Die Personen tun für ihn nur so, als hätten sie ein Wissen. Sie erkennen für ihn die Welt nicht so wie er. Im Extremfall: Sie denken nicht, sondern tun nur so als ob. So gesehen ist der Betrachter Skeptiker in Bezug auf die Personen, für sich selbst ist er das jedoch keinesfalls. Wenn eine Person nichts gelernt und erlebt hätte, könnte sie nur zufällig aus dem Pool des Wissens und Unwissens schöpfen, so als würden sie ihre Sätze aus der fiktiv gedachten Universalbibliothek des Kurd Laßwitz entnehmen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kurd_La%C3%9Fwitz https://www.projekt-gutenberg.org/lasswitz/nullpunk/chap010.html Hierbei können auch Halluzinationen gedacht werden, oder etwa der Phantomschmerz, der oft bei Aufhören der vorher wirkenden Sachen selbsttätig wirkt. Für den Betrachter sehen die Personen wie oben schon geschrieben nur einen Teil der Welt, der Betrachter sieht die ganze Welt. In dem Sinn führte Jakob Uexküll das Wort Umwelt für Lebewesen ein, nicht so wie es „heutzutage“ gebraucht wird. Mit dem Wort „Welt“, wie es ein Betrachter benutzt, wird jede Beschränkung aufgehoben gedacht, räumlich wie zeitlich. https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll Ohne diese einmalige Fiktion „Betrachter-Person“ bedarf es großer Bemühungen, die etwa Immanuel Kant unternahm, der sich gut im Dickicht durchschlagen konnte, es aber nicht wegbringen konnte. Er führte eine Menge Wörter ein, innere sowie äußere Fiktionen und Instanzen, kleine und große (Vernunft, Freiheit, Ding-an-Sich usw.) Mit Hilfe der Fiktion „Betrachter-Person“ können viele „kleine“ Fiktionen als solche später entlarvt werden, so dass sie obsolet werden. Das Denken des Präsentismus in Bezug auf die Person ist eine völlig andere Denkweise als die übliche. Allerdings wird der Präsentismus unbemerkt im üblichen Denken vor, ein Beispiel: Wenn gesagt wird, eine Person hätte eine schwere Vergangenheit gehabt, wird gedacht, dass etwas wie eine Krankheit in ihr ist, etwa eine posttraumatische Belastungsstörung. So liegt ein wenig Eternalismus und ein wenig Präsentismus implizit in der Gemeinsprache. Das ist auch der Fall, wenn das Wort „Sucht“ genutzt wird. Auch ein Süchtiger wird mit der aktuellen Sache Sucht gedacht, obwohl diese in ihm in der Vergangenheit bewirkt wurde. Die „Negativ-Eigenschaften“ stehen den Fähigkeiten gegenüber. Auch die Fähigkeiten werden als fest angesehen, also gemäß Präsentismus. Schon die Frage, ob sie angeboren sind oder erworben wurden, kann sich nur vom Standpunkt aus stellen, dass sie „aktuell“ vorhanden sind, und zudem noch in der Zukunft bleiben. Der Betrachter wendet Fiktionen explizit an, und sagt, wann er sie anwendet und wann nicht. Er ist sich damit dennoch nicht immer sicher, sondern nimmt auch die Wahrscheinlichkeit an, wenn eine Person eher das eine sucht und findet als das andere. Er sieht die Personen mindestens zeitweise wie aktuell die KI, die auch nur aus dem ihr gelieferten Daten neue Daten erzeugt, er überhebt sich denkend über alles was Personen und KI können. Ein Betrachter bezieht sich auf Nervenströme bei der Person und zudem schließt er aus den Äußerungen der Person auf mehrere Sachen bei ihnen, die zu beschreiben sind. Stichworte hierzu sind: Schmerz, Lust, umgekehrter Schmerz, Leiden, Aversion, Korrespondenz der Messbarkeit und der Aussage der Personen in Bezug auf die Intensität von Erlebnissen. Seine eigenen Nervenströme interessieren ihn nicht, er fühlt sich über diese erhaben. So wie Parmenides denken konnte, dass der fliegende Pfeil steht, so kann die Person auch denken, dass das Bewusstsein der Zeit nicht bedarf. Nach einer kurzen Einführung in die Infinitesimalrechnung kann ein Schüler schon denken, dass dem so mit der Geschwindigkeit nicht ist, und vorläufig auch nicht mit dem Bewusstsein, bis es gleich hier geklärt wird. Wie ein Mathematiker begrenzt ein Betrachter beliebige Zeiträume. Als Messpsychologe würde er etwa „das Bewusstsein“ in einer bestimmten Zeitdauer definieren, „das Kurzzeitgedächtnis“ in einer anderen. Die Dauer dieser wäre in dem Fall nicht gänzlich beliebig gewählt. Das Aktuelle liegt für die Person so vor wie auch die Geschwindigkeit in einem infinitesimal klein gedachtem Zeitraum. Auch wenn die Person des Sprechens fähig ist, kann sie ohne einen Zeitraum für das Sprechen zu haben, absolut nichts zu dem sagen, was sie aktuell erlebt. Sie könnte es relativistisch oder im Nachhinein, und der Betrachter kann es mit der Präsentismus-Fiktion bei ihr. Wenn mit dem Wort „Bewusstsein“ ein Zeitraum gedacht wird, kann es nicht auch noch für den aktuellen Zeitpunkt herhalten, nur relativistisch infinitesimal. Analog zur Geschwindigkeit zu einem Zeitpunkt ist die Person an einer bestimmten aktuelle Stelle im Raum so zu denken wie eine aktuelle Stelle in der Zeit. Zur Fiktion des Präsentismus in Bezug auf die Zeit gesellt sich die Fiktion des Solipsismus in Bezug auf den Raum. Hier wird schon deutlich, dass der Betrachter, der sich erlaubt, eine Sache infinitesimal klein, und doch vorhanden denken kann, sich auch erlauben kann, eine Sache infinitesimal groß zu denken. Die Betrachterfiktion kann gleichermaßen erweitert werden wie im Film „L'Arroseur arrosé“. Derjenige, der auf eine Person herabsieht oder gar schon einer Person Befehle erteilt hat, kann darüber hinaus denken, dass auch die Person dies könnte, und in die andere Richtung, dass es sein kann, dass es Betrachter und Bewirker über ihm gibt, die er noch nicht bemerkt hat. Wer diese Fiktion rekursiv unendlich denkt, kommt damit zu einem Gott, der alles sehen und tun kann. Mit der Fiktion wird allerdings die Kausalität übergangen, für die es keine Ebene, keine Freiheit, keine Absicht und keine Moral gibt, geschweige denn eine Unzahl sich rekursiv aufbauende Ebenen. Das ist spätestens seit Friedrich Nietzsche mit der Wortfolge „Jenseits von Gut und Böse“ prägnant formuliert worden. Die zwar oft unbegründete Angst der Lebewesen vor anderen Sachen, die eingreifen könnten, zeigt, dass sie die Möglichkeit einer höheren Ebene denken, die jederzeit eingreifen könnte. Die infinitesimal hohe eingreifende Sache bekommt oft bekanntlich mehrere oder einen Namen. Es kann gedacht werden, dass sie manchmal wirkt, und dann Wunder geschehen, dass sie immer eingreift, entweder in eine der dann geteilt gedachten Sachen (Welten), was auch eine Fiktion ist (Aufteilung in materielle und spirituelle Sachen), oder in beide oder falls mehr gedacht einige oder alle. Einmal kann die eine Sache fest gedacht werden, und die andere ständig eingreifend, etwa in der Form von Naturgesetzen oder von Mathematik. Oder eine Sache könnte als Vermittler zwischen beiden dann gedachten Sachen auftreten (Okkasionalismus). Das alles nach dem Motto „Die Gedanken sind frei,“ mit dem Zusatz „jeder für sich, und die Freiheit besteht, sich mit anderen zu kombinieren.“ Der von einem Betrachter zeitweise bei einer Person gedachte Präsentismus kann von ihm ausgedehnt gedacht werden auf das Bewusstsein, auf einen Tag (Die Person hat heute gut gelebt, viel erlebt), bis zu einer beliebig weiten Zeit rückwärts oder vorwärts bis hin zum Eternalismus. Dann denkt er, dass die Person in Ewigkeit lebt und sogar lebte, er kann sogar noch eins daraufsetzen, und sagen, dass sie von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt. Gleichermaßen kann der Betrachter dies für die Materie räumlich denken, gemäß dem Erhaltungssatz. Andererseits kann der Betrachter wie beim Bewusstsein Kriterien finden, die eine Zeitgrenze zu denken geben, und diese sogar ergeben. Mit dem Urknall findet sich ein Anhaltspunkt für so eine Grenze, es gibt vermutlich noch keinen höchsten Grenzpunkt, obwohl er denkbar ist, denn Grenzen werden denkend immer beliebig gesetzt. Die Vorteile und Nachteile der hier angegebenen Methode, bei der gewisse Fiktionen explizit angewendet werden, können vielleicht schon gedacht werden. Einerseits werden einige Probleme sozusagen ceteris paribus ausgeklammert oder auf später verschoben, oder aber sie kommen auf der Ebene der Person nicht mehr vor, obwohl sie dann oft auf die Ebene des Betrachters noch vorhanden sind. Sie sind dann sozusagen nur verschoben. Weil der Betrachter immer nur die Person bedenkt, fallen ihm diese Probleme nicht auf den Kopf, er wird nicht von ihnen verfolgt, was ein weiterer Vorteil ist. So gesehen ist die Frage, wie frei Spinoza oder Leibniz gewesen wären, wenn sie nicht ständig „Gott“ in ihrem Schreiben mit berücksichtigten, und Kant zusätzlich die allgemeinen Instanzen wie etwa „Freiheit“ und „Vernunft“ mit dachte. Schon Hippokrates von Kos befreite sich von herkömmlichen Denkweisen ebenso wie Pierre-Simon Laplace die Befreiung davon betonte: In Bezug auf die Beschreibung der Planetenlaufbahnen brauchte er eine bestimmte Annahme nicht (auf der Ebene der Person), obwohl er diese dennoch auf der Ebene des Betrachters nicht leugnete. Hans Vaihinger stellte die Methode als erster vor.
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